Alle guten Dinge sind Drei
Der Hospizverein südliches Ostallgäu bedankt sich mit drei besonderen Veranstaltungen bei seinen Unterstützern und Unterstützerinnen.
In diesem Jahr feiert die Hospizbewegung im Altlandkreis Füssen ihr 25- jähriges Jubiläum und bedankt sich mit drei besonderen Veranstaltungen bei allen, die die hospizliche Arbeit und den Verein unterstützen. Erst mit einem Tag der offenen Tür in den Füssener Büroräumen, dann mit einer Konzertlesung im Pfrontener Eiskeller (die AZ berichtete) und nun anlässlich des Welthospiztages mit einer Sonderfilmvorführung am 12.10.2024 um 10:00 Uhr im Alpenfilmtheater in Füssen.
Der jährlich am 2. Oktobersamstag stattfindende Welthospiztag bietet einen guten Rahmen, um auf die viele haupt- und ehrenamtliche Arbeit aufmerksam zu machen und Danke zu sagen.
Die hospizliche Arbeit wendet sich an Menschen am Ende ihres Lebens und bietet fachliche Unterstützung und vor allem menschliche Zuwendung. Es war die Begründerin der modernen Hospizbewegung, die Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders, die erkannte, dass schwerkranke und sterbend Menschen, nicht nur medizinische Behandlung benötigen, sondern auch seelische und psychosoziale Begleitung. Von ihr stammt auch der viel zitierte Leitsatz der Hospizbewegung: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
Bereits 1967 gründet Saunders in London das erste stationäre Hospiz, dies war der Ausgangspunkt für eine weltweite Hospizbewegung. Es sollte noch gut 20 Jahre dauern, bis es auch in Deutschland eine solche Einrichtung geben sollte. Mittlerweile gibt es ein ganzes Netz von ambulanten und stationären Einrichtungen, die schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen zur Seite stehen.
Von Beginn an, war das bürgerschaftliche Engagement und die ehrenamtliche Sterbebegleitung die tragende Säule der Hospizbewegung und obwohl sich mittlerweile viel getan hat, ist sie es noch heute! So war es auch im Ostallgäu eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die 1999 begonnen haben, ehrenamtliche Hospizbegleitung anzubieten. Erst noch unter dem Dach des Kaufbeurers Hospizvereins, bis sie dann 2007 einen eigenen Verein „Hospiz Südliches Ostallgäu e.V.“ gründeten.
Heute sind 53 ausgebildeten Hospizbeleiterinnen und -begleiter ehrenamtlich für den Verein aktiv. Sie alle schenken ihre Zeit schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Nahestehenden. Ihre Einsätze werden durch die Koordinatorinnen geplant und begleitet. Für die Unterstützung durch den Hospizverein entstehen den betroffenen Familien keine Kosten. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Fördergelder und Spenden.
Die Begleitung kann überall stattfinden, in der eigenen Häuslichkeit, in einer Pflegeeinrichtung, im betreuten Wohnen oder im Krankenhaus. Jede und Jeder darf sich bei Bedarf an den Verein wenden und sich Rat und Unterstützung holen, auch wenn er nicht Mitglied im Verein ist.
An dem diesjährigen Welthospiztag spendet das Alpenfilmtheater am Samstag, den 12. Oktober um 10:00 Uhr eine Sondervorführung: „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“, einen starken Film, mit Iris Berben in der Hauptrolle, der beispielhaft zeigt, wie wichtig ein Hospizbegleiter in den letzten Tagen und Stunden des Lebens sein kann. Alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, der Eintritt ist kostenfrei, um Spenden wird gebeten.
Natürlich ist das nur ein Film, wer mehr über die Arbeit des Vereins und die Tätigkeit von Hospizbegleiter*innen erfahren will, hat im Vorfeld bzw. im Anschluss an die Vorführung Gelegenheit dazu. Es werden mehrere Ansprechpartnerinnen und -partner im Foyer des Kinos zur Verfügung stehen.
Für weitergehend Interessierte beginnt im März 2025 das Qualifizierungsseminar für die Hospizbegleitung.